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Abschlussbericht des Hauses kirchlicher Dienste

Nachricht 11. September 2012

über das Projekt „Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden“

Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden: ein Pilotprojekt der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers von Sept. 2009 bis Aug. 2012

Das dreijährige Pilotprojekt zur Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden der hannoverschen Landeskirche ist am 1. September 2009 gestartet und wurde am 30. August 2012 abgeschlossen. Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Hauses kirchlicher Dienste hatte zu Projektbeginn unterschiedliche Modelle des Qualitätsmanagements gesichtet und eine eigene Form entwickelt, die sich am klassischen Qualitätsmanagement orientiert, aber vollständig dem besonderen Charakter der Arbeit in Kirchengemeinden angepasst wurde. Entstanden ist das Handbuch Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden. Kernstück ist wiederum der Leitfaden zur Qualitätsentwicklung (QE-Leitfaden). „Prüfet alles und das Gute behaltet“ – so der paulinische Grundsatz, unter den das gesamte Vorhaben gestellt wurde.
Nach dieser Vorarbeit erfolgte von April 2010 bis Januar 2012 die Erprobung des entwickelten Arbeitsmaterials in der Praxis mit insgesamt 14 Kirchengemeinden und Regionen, die einen Querschnitt der Landeskirche darstellen. Zu erproben war, welche der vorgeschlagenen Schritte und Arbeitsmethoden für Kirchengemeinden im Gemeindealltag umsetzbar und hilfreich sind? Wo die Grenzen des Ansatzes oder der konkreten Umsetzung erkennbar sind? Welche Ergebnisse erreicht werden? Und: Ob sich der Aufwand lohnt?

Nutzen für die Gemeinden:

Eine beteiligte Pastorin bringt es so auf den Punkt: „Die vielen Facetten unserer Kirchengemeinde in einem spürbaren Zusammenhang zu betrachten, hat bei uns zu neuem Sinn und Motivation geführt“.
Insgesamt benennen die Mitglieder der QE-Teams folgenden Nutzen den eine Kirchengemeinde durch die Qualitätsentwicklung erreichen kann:

  • QE führt dazu, dass sich die Gemeinde bzw. der Kirchenvorstand ihrer/seiner Ausrichtung und Ziele bewusster wird
  • QE führt zu Klarheit und Transparenz in der Gemeinde
  • QE ist ein Steuerungsinstrument für die Gemeindeleitung
  • Durch QE sind Menschen neu und kompetent aktiviert worden
  • QE fördert die Kommunikation in der Gemeinde
  • Das Handwerkszeug ist auch auf künftige Prozesse übertragbar
  • Nach QE ist vor QE: Das Projekt zeigt nachhaltige Wirkung in den Gemeinden

Grenzen und Hürden

  • QE stellt eine zeitliche Anforderung dar, insbesondere in der Anfangsphase
  •  Kaum Entlastung der Hauptamtlichen im kurzen Projektzeitraum
  • QE löst keine aktuellen Konflikte

Erfolgsfaktoren für Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden

  • Durch den KV mit Kompetenzen ausgestattete QE-Beauftragte (QE-Team)
  • Enge Zusammenarbeit mit KV und Grundmotivation der Gemeindeleitung
  • Beratung der QE-Teams vor Ort sowie kollegialer Austausch und die Vernetzung in einer Gruppe von 12 bis 14 Kirchengemeinden
  • Handbuch Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden als roter Faden
  • Klare Projektplanung in jeder beteiligten Gemeinde/Region

Ergebnisse

Ein grundsätzliches Fazit des Lenkungskreises lautet: Qualitätsentwicklung ist ein geeignetes Instrument zur Entwicklung von Kirchengemeinden.
Der für die Landeskirche entwickelte Grundansatz einer systematischen Qualitätsentwicklung wurde von den Pilotgemeinden als hilfreich, unterstützend und umsetzbar erlebt, sozusagen als Qualitätsentwicklung mit ‚gesundem Menschenverstand’. Als „Kontrolle von oben“ wurden die QE-Prozesse von den QE-Teams nicht wahrgenommen. Alle Pilotgemeinden erklären in der Abschlussbefragung „Der Aufwand hat sich für uns gelohnt“.
Die Synode der Hannoverschen Landeskirche hat in der Sommersynode 2012 über die Ergebnisse des Pilotprojekts beraten. Für die Herbstsynode wurden der Finanzausschuss und das LKA gebeten, zu prüfen ob und wenn ja, wie die Finanzierung des Angebotes „Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden“ für zunächst fünf weitere Jahre erfolgen könne. Sofern die Synode im November 2012 entsprechend entscheidet, werden Gemeinden und Regionen Qualitätsentwicklung als unterstützendes Angebot der Landeskirche für zunächst fünf weitere Jahre nutzen können.

Wenn Sie den Bericht einschließlich auch der Anmerkungen lesen möchten, laden Sie ihn sich über den Link in der rechten Spalte einfach herunter.