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Abschlussbericht der Kirchengemeinden Elbmarsch

Nachricht 09. März 2013

über das Projekt „Kirchenmusiker Elbmarsch“

Das Projekt „Kirchenmusiker Elbmarsch“ war ein Kooperationsprojekt zwischen denKirchengemeinden Drennhausen, Marschacht und Tespe, der Samtgemeinde Elbmarsch und dem Alten- und Pflegeheim Marschacht.

Ziel war eine B-Kirchenmusikerin voll zu beschäftigen und damit eine anspruchsvolle Kirchenmusik bei Gottesdiensten und Kasualien, eine innovative Chorleitung für Kirchenchor und Kinderchor zu haben, aber auch den Kooperationspartnern ein gutes musikalisches Angebot zu bieten. Für die Samtgemeinde Elbmarsch sollte der Kirchenmusiker in den vier Grundschulen
projektartige Musikangebote machen, im Altenheim eher „therapeutische“ Musikangebote.
Diese weitgreifenden und differenzierenden Erwartungen an die Tätigkeit des Kirchenmusikers erschwerten schon das Bewerbungsverfahren.
Nach mehreren Vorstellungsrunden gelang es mit Maja Zak eine Kirchenmusikerin anzustellen, die bereit war, sich den Anforderungen zu stellen.
Die Kirchenmusikerin versah den Orgeldienst in den drei Kirchengemeinden bei Gottesdiensten, Kasualien und Konzerten. Sie leitete den gemeinsamen Kirchenchor der drei Kirchengemeinden, sowie zwei nach Alter differenzierte Kinderchorgruppen, die „Deichspatzen“.
Die Arbeit in den Grundschulen entwickelte sich schnell dahin, dass die Kirchenmusikerin Musicalprojekte anbot, die von der Verpflichtung zur Teilnahme auf jeweils ein halbes Jahr angelegt waren. Bei fünf Grundschulstandorten (vier Hauptstandorte und eine Außenstelle) ergab es sich ebenso schnell, dass jeweils ein Standort ein halbes Jahr aussetzen musste. An drei Standorten konnte das Angebot im Anschluss an den Unterricht stattfinden, in Tespe fand es am  Nachmittag statt.
Im Alten- und Pflegeheim machte die Kirchenmusikerin zweimal in der Woche ein Sing- und Musikangebot für die Bewohner.
Organisatorisch war es eine Herausforderung alle Angebote den Wünschen und Gegebenheiten entsprechend zu terminieren und dabei auch noch für kurzfristige Einsätze bei Beerdigungen zur Verfügung zu stehen.
Eine besondere Stärke des Projektes war die Zusammenführung der verschiedenen Gruppen zu gemeinsamen Konzerten.
Zum Ende des Schuljahres 2008/2009 wurde das Musical „Josef – ein echt cooler Träumer“ unter Beteiligung aller Musicalgruppen der Grundschulen und der Deichspatzen in den Schulen sowie in der Kirche Drenhausen beim Gemeindefest aufgeführt.
Weihnachten 2009 wurde das Musical „Der Himmel geht auf“ unter Beteiligung aller Grundschulen und der Deichspatzen in den Schulen und in der Kirche Drennhausen aufgeführt.
Eine Gruppe älterer Mädchen, die Freude am Singen hatten, fand sich unter dem Namen „Elbgirls“ unter der Leitung von Frau Zak zusammen.
Zum Ende des Schuljahres 2009/2010 wurde das Singspiel „Des Kaisers neue Kleider“, das Frau Zak selbst komponiert hat, mit allen Musicalgruppen der Grundschulen und den Deichspatzen in der Aula der Grundschule in Marschacht aufgeführt.
Im Schuljahr 2010/2011 gab es ein Chorkonzert mit Kirchenchor, Deichspatzen und Elbgirls unter dem Titel „Mit Swing und Schwung“ in der Marschachter Kirche.
Die Elbgirls haben die Popcantate „Jonamann-Jazz“ einstudiert und in der Kirche in Marschacht aufgeführt.
Die Musicalgruppen der Grundschulen und die Deichspatzen haben das Musical „Max und die Käsebande“ einstudiert und jeweils in ihren Schulen und gemeinsam in der Aula der Grundschule Marschacht aufgeführt.
Im Schuljahr 2011/2012 haben die Musicalgruppen der Grundschulen und die Deichspatzen das Musical „Geschöpf der Nacht“ und Lieder aus „Des Kaisers neue Kleider“ in den jeweiligen Schulen und gemeinsam beim Gemeindefest in der Kirche in Drennhausen aufgeführt.
Jedes Jahr gab es Auftritte im Alten- und Pflegeheim Marschacht im Dezember mit Advents- und Weihnachtsliedern vom Kinderchor „Deichspatzen“ und vom Kirchenchor. Später kamen auch Kinder aus den Musicalgruppen hinzu.
Mit dem Kinderchor oder dem Kirchenchor nahm die Kirchenmusikerin auch bei Gelegenheit an den Chorkonzerten anderer Chöre der Elbmarsch teil.
2011 und 2012 gab es Auftritte der Chöre und der Musicalgruppen am Erntedankfest auf dem Bauernmarkt in der Samtgemeinde Elbmarsch sowie auf dem Weihnachtsmarkt in Marschacht.
Die Zusammenführung der verschiedenen Gruppen zu gemeinsamen Konzerten war eine besondere Stärke des Projektes. Sowohl die Kirchengemeinden als auch die Grundschulen profitierten davon, dass sie ein attraktives musikalisches Angebot machen konnten. Gleiches gilt für das Alten- und Pflegeheim, das seinen Bewohnern ein anspruchsvolles, den Vorlieben der Bewohner angepasstes Programm im musikalischen Bereich anbieten konnte.
Die Vernetzung der verschiedenen Arbeitszweige brachte Menschen miteinander in Kontakt und ließ sie die Musik als verbindendes Element erleben.
Die Mitarbeiterin hat es allerdings, besonders in der Anfangsphase als Schwierigkeit erlebt, an so vielen verschiedenen Orten tätig zu sein und dort jeweils einen anderen Ansprechpartner zu haben.
Mit großem persönlichen Einsatz hat sie alles zusammengeführt und auch Durststrecken durchgestanden.
Die Koordination der Aufgaben der Kirchenmusikerin und die Koordination und Kommunikation mit den Projektpartnern hätte strukturierter und professioneller angegangen und begleitet werden müssen. Eine Schwierigkeit lag hier in dem berufsbedingten Wechsel der Ansprechpartner.
Da die Gruppen in den Schulen erst aufgebaut werden mussten, waren am Anfang teilweise nur wenige Kinder in den Musicalgruppen. Die Arbeit etablierte sich aber stetig, so dass zum Schluss zwischen 15 und 25 Kinder an jedem Standort mitmachten. Bei den gemeinsamen Auftritten kamen so 50 bis 60 Kinder zusammen.
Beim Kinderchor „Deichspatzen“ zeigte sich eine gegenteilige Entwicklung, die Teilnehmerzahl nahm stetig ab, so dass am Ende nur noch eine Gruppe mit weniger als 10 Kindern übrig blieb.
Auch die Jugendchorarbeit mit den „Elbgirls“ musste wegen geringer Sängerinnenzahl beendet werden.
Eine besondere Gabe der Kirchenmusikerin war es, unter den Kindern in den Musicalgruppen Solisten zu entdecken und auszubilden. Bei den großen Musicalaufführrungen mit 50 – 60 Kindern bewahrte die Kirchenmsuikerin immer den Durchblick, kannte alle Schüler mit Namen, wusste wer was singt und begleitete noch alle Stücke selbst am Klavier.
Der Ausstieg der Samtgemeinde Elbmarsch aus der Finanzierung zum Ende des Schuljahres 2010/2011 konnte zum Glück mit eigenen Mittels aufgefangen werden, so dass die erfolgreiche Arbeit an den Schulen fortgesetzt werden konnte.
Zum 1.2.2013 wurde der Vertrag mt Frau Zak vorzeitig aufgelöst, weil sie eine unbefristete Anstellung in einer Kirchengemeinde der Nordkirche gefunden hatte.
Frau Zak verabschiedete sich mit einem Konzert, an dem alle Chöre und Musicalgruppen mit denen sie gearbeitet hatte, mitwirkten. Daneben gab es solistische Gesangs- und Klavierbeiträge der Kirchenmusikerin. Hier zeigte Frau Zak noch einmal ihr künstlerisches Repertoire.
Die Kirchenvorstände schätzten das Projekt „Kirchenmusiker Elbmarsch“, weil es Kinder und Erwachsene aus allen drei Gemeinden, die pfarramtlich verbunden sind, zusammenführte und eine erfolgreiche Zusammenarbeit und Vernetzung mit der politischen Gemeinde und dem Alten- und Pflegeheim Marschacht ermöglichte. Durch dieses Projekt wirkte Kirche über den internen Rahmen hinaus, war „öffentlich“ wahrnehmbar bei Konzerten in den Schulen und auf dem Bauern- und Weihnachtsmarkt.
Außerdem war es ein musikalischer Genuss eine hochqualifizierte Musikerin an den unterschiedlichen Orgeln in den Kirchengemeinden der Elbmarsch zu hören.
Es entwickelte sich ein attraktives und qualifiziertes musikalisches Angebot in einer kirchenmusikalischen Randlage, dass nach der vorzeitigen Auflösung des Vertrages mit Frau Zak, eine Fortführung finden soll. Wir arbeiten daran.
Parallel zum Projekt „Kirchenmusiker Elbmarsch“ haben die Kirchengemeinden der Elbmarsch den Förderverein „Wort und Musik“ (WuM) gegründet, der finanzielle Mittel für ein kirchenmusikalisches Angebot und für die Finanzierung einer Viertelpfarrstelle einwerben soll.
Dieser Verein hat jetzt sein fünfjähriges Bestehen gefeiert.
Marschacht, den 10.3.2013
 

Anke Meyn
stellvertretende Vorsitzende
des Elbmarsch-Kirchenvorstandes
(gemeinsamer Kirchenvorstand der Kirchengemeinden Drennhausen, Marschacht und Tespe)