inno_1

  

inno_2

  

Abschlussbericht der Paulus Kirchengemeinde Gifhorn

Nachricht 18. Februar 2008

zum Projekt „Aussiedlerjugendliche entwickeln neue Normen“

Das Pilotprojekt

Das Pilotprojekt „Aussiedlerjugendliche entwickeln neue Normen“ hat 2005 - 2007 dazu beigetragen, dass jugendliche Aussiedlerinnen und Aussiedler der ersten und zweiten Generation aus den ehemaligen GUS Staaten zwischen tradierten Werten und Normen ihres Herkunftslandes und den Erwartungen ihrer neuen Heimat eigene, an christlichem Menschenbild und Gender mainstreaming orientierte Einstellungen und Verhaltensweisen entwickelt haben, um sich besser in Kirche und Gesellschaft zu integrieren.
Trägerin des Projektes war die Ev.-luth. Paulus-Kirchengemeinde, Kirchenkreis Gifhorn. Der Stadtteil Gifhorn Ost, das Gebiet der Paulus-Kirchengemeinde, umfasst einen sozialen Brennpunkt, der durch Arbeitslosigkeit, Gewalt, Kriminalität und Drogenmissbrauch und Migration meist von Aussiedlerinnen und Aussiedlern geprägt ist.
Das Projekt fand in enger Kooperation mit der Evangelischen Jugend der Paulus-Kirchengemeinde und dem Jugendmigrationsdienst der Caritas Gifhorn statt. Das Netzwerk Migration und der Kirchenkreisjugenddienst haben das Projekt begleitet.

Die Ausgangssituation jugendlicher Aussiedlerinnen und Aussiedler

Jugendliche Aussiedlerinnen und Aussiedler und ihre Familien haben mit ihrer Übersiedlung nach Deutschland einen Paradigmenwechsel vollzogen, der sich auf nahezu alle Lebensbereiche erstreckt: Sprache, Schule, Ausbildung, Recht, Kultur, Werte und Normen, Religion, Erziehungsstil, Gender-Rollenverhalten und mehr. Viele Eltern mussten einen sozialen Abstieg in Kauf nehmen, da Ausbildung, Studium und berufliche Praxis des Herkunftslandes nicht anerkannt wurden.
Soziale Abwertung und Verunsicherung in grundlegenden Lebensbereichen führt tendenziell zu einem Erziehungsstil, der den eigenen Kindern wenig Orientierung ermöglicht. Verschärft wird dieses Problem bei Kindern der 2. Generation, wenn diese ohne entwickelte Muttersprache aufwachsen, weil weder die Sprache des Herkunftslandes noch der neuen Heimat richtig beherrscht wird.
Viele Aussiedler im Osten Gifhorns sind religiös, teilweise stark fundamentalistisch geprägt. So gibt es neun verschiedene christliche Gemeinschaften im Osten Gifhorns und insgesamt 24 Glaubensgemeinschaften in der Stadt Gifhorn, von denen weit über die Hälfte russlanddeutsche Neugründungen seit Ende der 80ger Jahre sind.
Die Forschungsergebnisse des Kriminologischen Institutes Niedersachsen haben ergeben, dass besonders die traditionelle patriarchalische Rollenerziehung zu Identitätsstörungen und dadurch bedingt zu Orientierungsschwierigkeiten und Integrationshemmnissen führen kann.
Gewalt, Suizid, sexuelle Gewalt von Männern gegenüber Frauen, frühe ungewollte Schwangerschaften, Abtreibungen bei Minderjährigen, Alkoholmissbrauch, illegale Drogen, mangelnde Kommunikationsfähigkeit, Ghettobildung, und Schulverweigerung kommen in Aussiedlerfamilien im Osten Gifhorns häufig vor und haben das Projekt „Aussiedlerjugendliche entwickeln Neue Normen“
stark geprägt.

( ... )

Wenn Sie den ganzen Bericht lesen möchten, laden Sie ihn sich über den Link in der rechten Spalte einfach herunter.