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Abschlussbericht des Stadtkirchenverbandes

Nachricht 01. August 2010

über das Projekt „Jugendkirche Hannover“

Die Jugendkirche Hannover ist in erster Linie ein spirituelles Angebot für junge Menschen zwischen 10 und 27 Jahren. Sie will Jugendkultur und Kirche exemplarisch miteinander in Verbindung bringen. Junge Menschen können die Kirche als ihre eigene entdecken und gestalten – mit Sinn und Sinnlichkeit erfüllen.
Daneben tritt sie auf als außergewöhnlicher Lernort für spirituell-religiöses Lernen, sowie außerschulische, kulturelle Bildung.
Jugendkirche wendet sich mit einem spirituellen Ort in erster Linie an Jugendliche und junge Erwachsene, die den Kontakt zur Kirche und ihrem Glauben verloren haben oder ihn nie hatten. Daneben bietet sie sich als zentraler Ort für ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit an.
Die Lutherkirche im Herzen der hannoverschen Nordstadt wurde zur Jugendkirche umgebaut und wird seit September 2004 vielfältig genutzt. Daneben ist sie weiter Gemeindekirche der Nordstädter Kirchengemeinde.
An der Spitze der regelmäßigen Angebote in der Jugendkirche stehen die sonntäglichen Jugendgottesdienste, die in verschiedenen Formaten jugendgemäß feiern sollen: „crossed. Der Eventgottesdienst“ stellt die Kooperation mit einer jugendlichen Szene in den Mittelpunkt und „Entspannt gegen den Strom“ wendet sich vor allem an jugendliche und jung-erwachsene MitarbeiterInnen.
Zentraler Ort der Mitbestimmung ist das C-Ju, das Café für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Dienstagabend, in dem junge Menschen in lockerer Runde die Inhalte und Angebote der Jugendkirche prägen. Geleitet wird es vom Forum, der fünfköpfigen ehrenamtlichen Leitungscrew.
Der Mittwochabend steht im Zeichen des MitarbeiterInnen-Andacht der Kirchengemeinde, die hier einen Ort für jugendliche TeamerInnen bietet, der für andere offen ist.
Weit geöffnete Kirchentüren prägen den Freitagabend. „Live-Line“ in der Jugendkirche heißt: Bis Mitternacht stellen sich regionale oder christliche Newcomerbands dem Publikum, Schriftsteller halten ihre ersten Lesungen, Kirche ist mal Kino oder es wird in chilliger Atmosphäre miteinander gespielt. Kurz: Kirche als anziehender Treffpunkt und Ort der Kommunikation.
In loser Folge bietet die Jugendkirche Sonderveranstaltungen mit spirituellen und kulturellen Inhalten. Erlebbare Ausstellungen (Ökumenischer Jugendkreuzweg, gewaltfrei-Ausstellung), liturgisch-thematische Nächte mit Frühstück bei Sonnenaufgang (Osternacht, Harry-Potter-Nacht, Herr der Ringe Filmnacht), Talkrunden (z.B. zur Fußball-WM) aber auch Modenschauen, die das Können junger DesignerInnen auf den Laufsteg bringen, finden ihren Platz in der Jugendkirche. Jeweils geht es darum, an jugendliche Szenen anzuknüpfen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Als Beispiel sei die Grundüng eines christlichen Fußballfanclubs These96, der sich sozialem Engagement (betreute Stadionbesuche für Kinder aus sozial-bedrängten Familien) verschrieben hat.
Junge Menschen zu begleiten und ihnen ungewöhnliche Einblicke zu bieten, steht im Hintergrund unterschiedlicher Angebote. Die Theaterprojekte setzen auf Improvisationsübung und Rollenerfahrungen. Im Fotoprojekt „Spiegelungen“ bilden junge FotografInnen Menschen im privaten Umfeld ihrer Wohnung ab. Besonders eindrücklich ist auch das Kunstprojekt Auf Tuchfühlung, in dem auf dem über die Kunst Fragen der Identität und des Glaubens bearbeitet werden (siehe auch www.auftuchfuehlung.de). Der Glaubenskurs „Ich glaube, es geht los!“ öffnet Jugendlichen ungewöhnliche Zugänge zum christlichen Glauben und ist zugleich Taufvorbereitung.
Seelsorge vertritt die Jugendkirche mit einem Mentoring-Programm, in dem Jugendliche und junge Erwachsene zehn Monate unter einem gegenseitigen Vertrag begleitet und beraten. Dabei steht die Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund. Im Augenblick befindet sich ein Multiplikatorenprogramm dazu in Vorbereitung.
Schließlich bietet die Jugendkirche Schulen und Kirchengemeinden Unterrichts-Module an. Lerninhalte werden stets kognitiv und emotional erfahrbar vermittelt. So schlüpfen TeilnehmerInnen in die Rolle von Nonnen/Mönchen oder erleben biblische Inhalte in Stationen, die verschiedenste Sinne ansprechen, auch „Christentum – eine moderne Spurensuche“ für Berufsschulen steht auf dem Programm. Hier wird Jugendkirche als spirituell-auffordernder Lernort erlebt.
Dazu kommen noch besondere Workshop-Angebote, die den Kirchenraum als Lernort und Gemeisnchaftsort auf Zeit nutzen (in der Regel ein Wochenende). Themen richten sich nach besonderen szenischen Anknüpfungen, ebenso wie die ReferentInnen, z.B. Workshop recording, der die Kirche ein paar Tage in ein Aufnahmestudio verwandelt.
Die Jugendkirche wird im Augenblick von einem Team aus einer Diakonin, einer Kulturpädagogin und einem Pastor betreut. Daneben sind der Ev. Stadtkjugenddienst, das Ev. Schulpfarramt, die Ev. Jugend und die Ev.-luth. Nordstädter Kirchengemeinde Kooperationspartner der Jugendkirche. Viele Sonderveranstaltungen werden von mehreren Partnern gemeinsam verantwortet.
Die Jugendkirche in Hannover war als Projekt des Ev.-luth. Stadtkirchenverbands Hannover auf fünf Jahre angelegt. Seit 1. Oktober 2009 ist sie das dritte große Arbeitsgebiet des Ev. Stadtjugenddienstes Hannover.