Kurzbeschreibung
Im Zeitraum vom 1.Januar 2007 bis 31. Dezember 2011 wurde im gesamten Gebiet des Landschaftsverbandes Stade, d.h. im Elbe-Weser Dreieck das Projekt „Alte Orgeln für junge Menschen“ aufgebaut.
Getragen vom Innovationsfonds der Evang.-luth. Landeskirche Hannovers, der Orgelakademie Stade e.V. und dem Kirchenkreis Stade konnte die Projektleiterin Annegret Schönbeck (geb. Kleindopf) als ausgebildete hauptamtliche Kirchenmusikerin mit 30 Wochenstunden Strukturen zur Nachwuchsförderung an der Orgel aufbauen. Die beiden Innenstadtkirchen Stades mit ihren weltberühmten Barockorgeln von Berendt Huß/Arp Schnitger (St. Cosmae, 1675) und Erasmus Bielfeldt (St. Wilhadi, 1736) bildeten das Zentrum der Aktivitäten. Personelle Unterstützung erfolgte durch die Sekretärin der Orgelakademie Stade sowie den Projektkoordinator der Organisation NOMINE e.V. Aktivitäten - insbesondere Orgelkurse, Exkursionen und Konzerte wurden im Rahmen des Projektes an diversen Orten des Elbe-Weser Dreiecks durchgeführt.
Welche Ressourcen braucht man?
An allererster Stelle stehen die Orgeln: Die Elbe-Weser Region zeichnet sich durch eine große Dichte an - größtenteils hervorragend restaurierten - historischen Orgeln aus. Für dieses außergewöhnliche Projekt wurde zu Beginn ein breites personelles Netzwerk aufgebaut. So wurden zunächst neben vielen Kirchenmusikern zahlreiche Pastorinnen und Pastoren informiert, Schulen eingeladen, kirchliche und politische Verbände ins Boot geholt und nicht zuletzt viele persönliche Kontakte genutzt. Ohne die Unterstützung durch die Sekretärin der Orgelakademie Stade und den Projektkoordinator von NOMINE wäre die Netzwerkarbeit nicht in so breitem Umfang möglich gewesen. Da die finanziellen Ressourcen für Sachmittel äußerst knapp bemessen waren, wurde in Handarbeit mancher Flyer erstellt, Spenden z.B. in Form von Orgelpfeifen von Orgelbauern eingeworben und einfache Mittel zur Vermittlung gewählt. Während der Projektlaufzeit erhöhte sich das Spendenaufkommen merklich, musste jedoch vorrangig zur Deckung der Personalkosten eingesetzt werden, so dass es im Großen und Ganzen bei der Arbeit mit einfachen Mitteln blieb - was jedoch nicht unbedingt nachteilig war!
Wie lange läuft es schon?
Nach einer kurzen Orientierungsphase konnte schnell mit der praktischen Arbeit begonnen werden, bereits in den ersten Monaten der Laufzeit fanden diverse Kinder-Orgelkurse und Konzerte statt. Je nach Bedarf standen unterschiedliche Aktivitäten im Vordergrund: mal waren es die Orgelkurse und -führungen, dann wieder Konzerte und nicht zuletzt das Stader Jugend-Orgelforum. Während des Projektzeitraumes von fünf Jahren entstand kein Leerlauf. Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen haben sich zahlreiche neue Ideen entwickelt, die durch eine hervorragende Unterstützung des Vorstandes der Orgelakademie Stade schnell und unkompliziert umgesetzt werden konnten.
Welche guten/schlechten Erfahrungen gibt es?
Die Erfahrungen mit den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen waren ausnahmslos gut! Alle fanden ihren eigenen Zugang zu den Instrumenten, sei es über das wundervoll gestaltete Äußere, über die Musik, Gottesdienste, die faszinierende Technik oder die Geschichte des Instrumentes. Bei keinem Kind habe ich eine dauerhafte innere Abwehr feststellen können - im Gegenteil: häufig hatten Erwachsene (Eltern/Lehrer) Vorbehalte, die jedoch immer durch die Kinder widerlegt wurden. Vorbehalte von Erwachsenen bezogen sich auf eine mögliche Überforderung der Kinder oder die Einschätzung, Orgeln und Orgelmusik seien nicht zeitgemäß. Es ist wichtig, die Musik, die man den jungen Menschen vorstellt sorgfältig und sehr genau auszuwählen, sich auf ihre Welt und ihre Gefühle einzulassen, evtl. nur Ausschnitte zu spielen und Bilder mitzugeben, die das Hören beleben und die Fantasie beflügeln. Auch auf unterschiedliche - den ganzen Kirchenraum einnehmende Hörpositionen wurde geachtet.
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