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Abschlussbericht des Kirchenkreises Göttingen

Nachricht 14. August 2009

über das Projekt „Popularkirche Christophorus Göttingen“

Die Popularkirche Christophorus ist ein Projekt des Ev. luth Kirchenkreises Göttingen mit Verortung in der Kirchengemeinde Christophorus Göttingen in der Zeit vom 01.03. 2006 bis zum 28.02.2009. Mit dem Projekt sollten moderne Gottesdienste entwickelt werden, die in Form und Inhalt eine größere Nähe zur Gemeinde herstellen, als dies bisher in der Christophorusgemeinde mit klassischen Gottesdienstformen möglich war.
Dies sollte durch den gezielten Einsatz von Popularmusik verbunden mit einer zeitgemäßen Verkündigung in Gottesdiensten geschehen.
Voraussetzung des Projektes war die Erfahrung, dass sich viele Menschen milieubedingt durch Musik, Form und Sprache der heutigen Gottesdienste nicht angesprochen fühlen. Personell wurde das Projekt mit ½ C-Stelle (19,25 Std.) für einen Kirchenmusiker für Popularmusik ausgestattet. Materiell kam die Festinstallation einer Gesangsanlage in der Kirche und eine einfache bewegliche Lichtanlage hinzu. Ergänzend zu den Projektmitteln des Innovationtsfonds wurden ein transportables E-Piano mit kleiner Gesangsanlage für mobile Einsätze angeschafft. In Fragen der Beschallung von Kirchen mit Festinstallationen und transportablen Lösungen haben wir viele Erfahrungen sammeln können: In großen Kirchen benötigt man am besten eine so genannte „dezentrale Beschallung“, um Popularmusik auch in halligen Räumen spielen zu können. Für den transportablen Einsatz benötigt man kleine, leichte und qualitativ professionelle Lautsprecher, um einen ansprechenden Klang erzeugen zu können.
Musiker und Sänger und Bands aus dem Kirchenkreis ließen sich gerne in das Projekt einbinden, ein eigener Chor wurde gegründet, Konfibands angeleitet, viele moderne Gottesdienste mit schwungvoller Popmusik gefeiert, mit der PopKirche ein neues Gottesdienstformat entwickelt, ein groß angelegtes Musicalprojekt durchgeführt und viele Ehrenamtliche beteiligt. Manchmal war der Gottesdienstbesuch in Christophorus oft sehr zurückhaltend und zwar immer dann, wenn nur wenige Ehrenamtliche am Gottesdienst beteiligt waren. Solche mit vielen aktiv Beteiligten waren auch in Christophorus gut besucht. Das Projekt strahlte durch seine vielfältigen Aktivitäten und Kooperationen in den Kirchenkreis Göttingen hinein. Gottesdienste an anderen Orten im Kirchenkreis hatten zum Teil einen regen Zulauf an Besuchern.
Man sollte sich aber auch nicht von übergroßen Erwartungen an den zahlenmäßigen „Erfolg“ eines Projektes Popularkirche mit Popmusik bestimmen lassen. Möchte man viele Besucher im Gottesdienst sehen, ist die Beteiligung der Gemeinde entweder aktiv an der Gottesdienstgestaltung oder „passiv“ bei Sondergottesdiensten und Amtshandlungen wichtig. Wird in einem Gottesdienst dann die „richtige“ Musik zur rechten Zeit am rechten Ort mit echter Empathie und einer stimmigen Inszenierung gespielt, kann man als Besucher oder Besucherin anhand seiner eigenen emotionalen Beteiligung den „qualitativen Erfolg“ eines Gottesdienstes wahrnehmen. Dazu hilft auch die Popularmusik, weil mit ihr das Repertoire der Musik im Gottesdienst sinnvoll erweitert wird und man Musik besonders stimmig einsetzen kann. Verkündigung und Gebet im Gottesdienst trägt Popularmusik dann ganz wesentlich mit.
Die Übernahme der ½ Vollzeitstelle in den Stellenplan des Kirchenkreises Göttingen zeigt angesichts von deutlichen Kürzungen in allen anderen Bereichen, dass die Popmusik in Verkündigung und Gemeindearbeit als wichtiger Baustein angesehen wird. Dabei wird der Arbeitsbereich Popularmusik in Zukunft stärker auf den Kirchenkreis hin ausgerichtet sein.