Kurzbeschreibung
Bei der Feuerwehr, der Polizei, im Rettungsdienst oder beim THW, auch beim Katastrophenschutz, dem DLRG oder der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist alles anders. Gut organisiert, geordnet, alles an seinem Platz. So muss es sein. Und auch da fühle ich mich wohl. So muss es da sein, damit gut und effektiv gearbeitet werden kann.
Vielleicht auch, damit das alles um einen herum Sicherheit bietet, wenn wieder einmal das Chaos ausbricht. Wenn sich das Leben nicht an Grenzen hält, Menschen über den Strich fahren, Lebensseiten zerreißen, Sachen und Menschen ausradiert werden, wenn das Leben über die Grenzen tritt. Viele der Menschen, denen man in der NFS begegnet, kennen solche Bilder, kennen die Geschichten dazu, haben Gerüche noch in der Nase, und Schreie im Ohr. Oder das Schweigen, die Stille, die sich manchmal wie ein Tuch ausbreitet -
Aber auch für Menschen, die in der Kirche und für sie arbeiten, klingt dies alles nicht so fremd. Auch unter uns sprechen wir von Schuld und Tod, von den Grenzen, die Menschen überschreiten, aber auch von der Grenze, die Gott in Jesus Christus überschritten hat. Auch Gott malt über den Strich - auch Gott beginnt im Chaos - Gott schreit in Jesus Christus am Kreuz - und bis zum dritten Tag ist Schweigen - und Ostern kommt ja nicht als Knalleffekt, sondern indem Menschen leise beginnen, das Wort „Leben“ in die Trauer hinein zu flüstern.
Die Bilder aus dem Malbuch und die Bilder der Flashbacks, sie gehören beide mitten hinein in das Leben - die Einsatzkräfte wissen das, und Kirchenleute wissen das auch.
Aber abgefunden haben wir uns damit nicht, nicht mit dem Chaos, nicht mit den Bildern die sich uns aufdrängen, vor denen wir unsere Augen nicht verschließen können, nicht verschließen wollen. Abgefunden haben wir uns damit nicht - hoffentlich noch nicht - kämpfen noch und immer wieder und wieder um das Leben, für das Leben, und sind dabei mitten im Leben!
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